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Freihaus
Datensicherheit im Unternehmen: Effektive Backup-Strategien
In einer zunehmend digitalisierten Welt sind Daten das Rückgrat jedes Unternehmens. Doch was passiert, wenn diese Daten plötzlich verloren gehen?
Gerade im Unternehmensumfeld ist Datenverlust ein häufiger Begleiter von IT-Sicherheitsproblemen, wie eine Umfrage der WKO ergab. Aufgrund der zahlreichen Bedrohungsszenarien für die Datensicherheit ist eine effektive Backup-Strategie unerlässlich. Daher möchten wir in diesem Beitrag die Bedeutung von Backups für Unternehmen beleuchten und verschiedene Backup-Lösungen untersuchen.
Bedrohungsszenarien
Die Bedrohungsszenarien für die Datensicherheit in Unternehmen sind vielfältig.
Menschliche Fehler, also beispielsweise das versehentliche Löschen wichtiger Daten, sind wohl eine der häufigsten Ursachen von Datenverlust. Doch auch die Hardware ist nicht frei von Fehlern. So ist es bei handelsüblichen HDD-Festplatten üblich, dass sie nach einer Benutzungsdauer von vier bis acht Jahren ausfallen können.
Auch die zunehmende Cyber-Kriminalität wie Ransomware-Attacken, bei denen Unternehmensdaten von Angreifern verschlüsselt werden, stellt IT-Abteilungen vor Herausforderungen. Zudem kann höhere Gewalt wie ein Gebäudebrand oder ein Wasserschaden schwerwiegende Folgen für die Datensicherheit und folglich den Geschäftsbetrieb haben.
Besonders problematisch ist ein Datenverlust, wenn keine adäquate Backup-Strategie vorliegt.
Sollten beispielsweise bei einem Einbruchdiebstahl nicht nur Arbeitsrechner, sondern auch die im selben Gebäude gelagerten Backups entwendet werden, kann dies die Existenz eines Unternehmens bedrohen.
Sind personenbezogene Daten betroffen, kann außerdem eine Strafe wegen eines Datenschutzverstoßes ausgesprochen werden.
Unterschiedliche Arten von Backups
Lokale Backups sind eine gängige Methode zur Datensicherung. Bei dieser Methode wird eine Kopie der Unternehmensdaten auf einem Speichermedium oder Speichergerät innerhalb des Unternehmens gespeichert, wie zum Beispiel auf Servern, externen Festplatten oder speziellen Backup-Geräten. Lokale Backups bieten den Vorteil, dass die Daten vor Ort gespeichert sind und keine Internetverbindung benötigen, was einen schnellen Zugriff auf die Daten ermöglicht. Allerdings bieten lokale Backups alleine keine ausreichende Sicherheit. Sie sind anfällig für physische Standortrisiken wie Feuer, Wasserschäden oder Hardwareausfälle, die alle Datenverluste zur Folge haben können.
Eine notwendige Ergänzung zu lokalen Backups sind externe Backups. Hierbei werden die Daten auf externen Geräten gespeichert, die vom Hauptstandort des Unternehmens getrennt sind, beispielsweise am Wohnsitz des Geschäftsführers. Bei diesen externen Geräten handelt es sich bei kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Regel um externe Festplatten. Der Vorteil externer Backups liegt darin, dass die Daten an einem anderen Standort aufbewahrt werden. Allerdings erfordern externe Backups manuelle Handhabung und regelmäßige Aktualisierungen, wozu die Bereitschaft mit der Zeit nachlässt, wodurch externe Backups oft veraltet sind. Zudem kann dies dazu führen, dass wichtige und geheime Unternehmensdaten ungesichert in einem Privathaushalt aufbewahrt werden und dort wiederum einer Diebstahlgefahr unterliegen.
In der heutigen Zeit gewinnen daher Cloud-Backups immer mehr an Bedeutung. Bei Cloud-Backups werden die Daten über das Internet auf den Servern eines Drittanbieters gespeichert. Cloud-Backups sind flexibel einsetzbar und ermöglichen den Zugriff auf Daten von überall und zu jeder Zeit. Zudem erfolgen die Backups automatisch in regelmäßigen Abständen, ohne dass ein manueller Eingriff notwendig ist, was die Aktualität der Daten verbessert und die Fehleranfälligkeit der Backups reduziert. Zudem bieten viele Cloud-Anbieter hohe Sicherheitsstandards und Verschlüsselung. Allerdings sind Cloud-Backups auf eine zuverlässige Internetverbindung angewiesen und weisen monatliche Kosten auf, die aber über die Zeit stark gefallen sind.
Die optimale Backup-Strategie
Die optimale Backup-Strategie für Unternehmen kombiniert verschiedene Backup-Methoden, um eine hohe Datensicherheit zu gewährleisten. In der Praxis hat sich das 3-2-1-1-0 Prinzip zur Datensicherung bewährt, welches vorgibt, dass:
drei Kopien der Daten aufbewahrt werden,
diese auf zwei verschiedenen Medientypen gespeichert werden,
eine Kopie an einem externen Standort aufbewahrt wird,
eine Kopie offline sein sollte,
und keine Fehler (sprich: null Fehler) in den Backup-Dateien vorkommen sollten.
3 Kopien der Daten
Es sollten grundsätzlich drei aktuelle Kopien der Unternehmensdaten angelegt werden: die Originaldaten und zwei Backup-Kopien. Dies erhöht die Sicherheit erheblich, da mehrere Kopien die Wahrscheinlichkeit verringern, dass alle Daten gleichzeitig verloren gehen.
2 verschiedene Medientypen
Unternehmensdaten sollten auf zwei verschiedenen Medientypen gespeichert werden, um das Risiko technischer Fehler oder Ausfälle zu minimieren. Dies kann beispielsweise eine Kombination aus einem Cloud-Speicher und externen Festplatten sein. Dadurch wird verhindert, dass bei einem Ausfall eines Speichermediums nicht auch gleichzeitig das Backup betroffen ist.
1 Kopie an einem externen Standort
Zum Schutz vor physischen Gefahren wie Feuer, Wasserschäden oder Diebstahl sollte eine der Backup-Kopien an einem externen Standort aufbewahrt werden. Dabei stellen Cloud-Backups die ideale Lösung dar. Durch die Speicherung der Daten in der Cloud sind sie nicht nur vor lokalen Standortrisiken geschützt, sondern können auch von überall und zu jeder Zeit wiederhergestellt werden.
1 Kopie offline
Eine Offline-Kopie der Unternehmensdaten soll ausschließen, dass diese von Hackern über das Internet angegriffen werden können. So können Backups beispielsweise vor Ransomware-Angriffen geschützt werden, bei denen alle kritischen Unternehmensdaten verschlüsselt werden und nur gegen eine Erpressungszahlung in einer Kryptowährung wieder entschlüsselt werden können.
0 Fehler
Durch das Testen von Backups auf Fehlerlosigkeit kann sichergestellt werden, dass die Daten im Notfall auch wiederhergestellt werden können. Durch die proaktive Identifikation von Fehlern kann die Backup-Strategie entsprechend angepasst werden.
Ergänzende Maßnahmen für die optimale Backup-Strategie
Backups sollten grundsätzlich so automatisiert wie nur möglich ablaufen, um sicherzustellen, dass Daten regelmäßig und ohne menschliches Eingreifen gesichert werden. So eliminiert man den menschlichen Faktor als Fehlerquelle und stellt sicher, dass selbst die neuesten Daten immer gesichert sind.
Da die Sicherheit von Daten oberste Priorität haben sollte, insbesondere bei externen Cloud-Speichern und personenbezogenen Daten, ist eine Verschlüsselung der Daten sowohl während der Übertragung als auch im Ruhezustand sinnvoll. Dies schützt die Unternehmensdaten vor unbefugten Zugriff.
Zudem sollte die Backup-Strategie regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf aktualisiert werden. Backups sollten getestet werden, um sicherzustellen, dass die Daten im Notfall wiederhergestellt werden können.
Fazit
Die optimale Backup-Strategie für Unternehmen basiert auf dem bewährten 3-2-1-1-0 Prinzip. Durch die Umsetzung dieses Prinzips in Kombination mit automatisierten Backups, Datenverschlüsselung und regelmäßigen Tests der Datenwiederherstellung können Unternehmen einen robusten Schutz gegen Datenverlust aufbauen.